OC-2-Regatta-Premiere in Berlin

Am 29. April 2017 stand für uns, Ann-Kristin und Birger, die Premiere mit dem neuen OC-2 bei einer Outrigger-Regatta auf dem Terminplan. Vor gut anderthalb Monaten haben wir unser 2er-Outrigger-Canoe abgeholt und seither natürlich einige Trainingsfahrten unternommen, um uns an das Boot zu gewöhnen. Ob nun Langstreckentraining auf einem ruhigen Lanker See (und der Schwentine) oder aber wirkliches Oceansport-Feeling bei Windstärke 6-7 auf einem tobenden See, wir haben trotz der kurzen Zeit schon so einiges mit dem Boot erlebt und waren somit gewappnet für die erste Regatta-Teilnahme.

„Rund um Scharfenberg“ in Berlin Tegelort, prima organisiert vom Berliner Kanu-Club Borussia, sollte nun also unsere Premiere sein. 69 Boote in verschiedenen Klassen (OC-1, OC-2, OC-6, Surfski 1er und 2er) waren gemeldet und fanden sich zur Mittagszeit am Samstag des letzten Aprilwochenendes auf dem Tegeler See ein.

Wir waren beide durchaus aufgeregt, war es doch zum einen die Premiere im neuen OC-2, zum anderen erst unsere zweite Teilnahme mit einem Zweier bei einer OC-Regatta, nachdem wir letztes Jahr im Oktober bei der Oceansport Havel Challenge in Potsdam am Start waren. Wir hatten uns zwei Ziele gesetzt: Wir wollen nicht kentern. Wir wollen ein Boot unserer OC-2-Mixed-Klasse hinter uns lassen. Es sei vorweggenommen: Beides ist uns gelungen! :-)

Nachdem wir uns mit den anderen Booten etwas warmgefahren hatten, starteten wir um 12:15 Uhr in ein spannendes Rennen über 16,5 km. Drei Mal galt es die Inseln Scharfenberg, Valentinswerder, Maienwerder, Baumwerder und Lindwerder zu umpaddeln, Start und Ziel war jeweils das Vereinsgelände des Veranstalters BKC Borussia.

Während uns am Start der OC-2-Klasse natürlich gleich die ersten Boote ein paar Meter abnahmen, lieferten wir uns jeweils mit dem Boot links und rechts von uns zunächst ein spannendes Duell. Das Damenteam rechts von uns konnten wir relativ schnell „abschütteln“, mit dem Mixed-Team hingegen ging es über gut zwei Kilometer der ersten 5,5 km-Runde Kopf an Kopf. Mal lag unsere Bugspitze knapp vorn, dann wieder die des anderen Teams. Schließlich gelang es uns aber, eine kleine Schippe an Druck draufzulegen und uns zu lösen, von da an ließen wir das andere Boot immer weiter hinter uns, bis keine Gefahr mehr bestand, von diesen eingeholt zu werden – sollten wir nicht total einbrechen oder gar kentern. Beides passierte nicht, also sicherten wir uns unser Ziel, nicht Letzter zu werden.

Die Boote vor uns hatten wir lange Zeit gut im Blick, kamen aber natürlich nicht so recht ran, waren diese Teams einfach mindestens eine Klasse zu hoch für uns. Aber dass wir uns mit diesen nicht messen könnten, war uns ja von vornherein klar gewesen. Runde Eins zum Kennenlernen der Strecke, Runde Zwei bedeutet Schmerzen, Runde Drei dann als Abschluss... So oder so ähnlich war vorweg die Wahrnehmung. Und im Grunde fühlte es sich auch so an, zumal in der zweiten Runde der Wind etwas mehr aufzog und uns das Leben zwar nicht schwer, aber zumindest noch etwas anstrengender machte. Kraft und Konzentration waren gefragt, was wir wirklich gut umgesetzt bekamen.

Als wir nach gut 15 km zum letzten Mal die kleine Insel Lindwerder umkurvten und auf das letzte Teilstück gegen den Wind gen Vereinsgelände paddelten, holten wir noch mal die letzten Kräfte raus und es war durchaus als Endspurt zu bezeichnen, was wir auf die letzten anderthalb Kilometer an den Tag legten. Völlig erschöpft kamen wir dann über die Ziellinie, paddelten uns noch ganz locker etwas aus und brachten dann unser Boot wieder an Land. Es war verdammt anstrengend, aber eine großartige Erfahrung, die uns beiden richtig viel Spaß gemacht hat!

Nach einer Dusche ging es dann noch zur Siegerehrung, ehe wir schließlich den Abend bei gutem Essen und manch Kaltgetränk ausklingen ließen. Nach der Regatta stand für uns fest, dass wir auch nächstes Jahr wieder „Rund um den Scharfenberg“ auf dem Terminkalender haben, zumal der BKC Borussia ein wirklich toller Gastgeber war und wir uns in der familiären OC-Gemeinschaft sehr wohlgefühlt haben. Und vielleicht umrunden nächstes Jahr noch ein paar weitere Capybaras die Inseln auf dem Tegeler See...