Sonniges Trainingstreffen am Lanker See

Am letzten Märzwochenende stieg bei uns Capybaras in Freudenholm das erste große Trainingstreffen des Jahres 2017 – und das am ersten richtig schönen Frühlingswochenende! Über 50 Paddler aus ganz Schleswig-Holstein hatten sich angemeldet, drei Boote galt es also für diesen Tag startklar zu machen.

Am Vortag hatten sich einige Capybaras am Vereinsgelände getroffen, um alles noch mal auf Vordermann zu bringen. Das Zelt wurde aufgebaut, Tische und Stühle bereitgestellt, das Vereinsheim aufgeräumt und geputzt, sogar der Oger für den Notfall noch fahrtüchtig gemacht.

Das Wetter war am Vorbereitungstag schon herrlich, da hatten wir berechtigte Hoffnung, dass auch der Folgetag schön werden würde. Ja, am Sonntagmorgen sah es zunächst aber anders aus... Das erste Foto, das die Runde machte, zeigte unseren Steg im dichten Nebel. Wir stellten kurzzeitig in Frage, ob unser Steg wirklich zum Wasser führte, oder aber vielleicht ein Sprungbrett ins tiefe Nichts war..DSC 0141

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Bis 10 Uhr hatten alle Paddler den Weg durch den Nebel nach Freudenholm gefunden und machten sich bereit für eine schöne Trainingseinheit. Mittlerweile war auch wieder erkennbar, dass die Freudenholmer Bucht tatsächlich existierte, man konnte sogar fast das andere Ufer sehen, zumindest aber die Schwäne auf dem Wasser. Leicht kitschig, aber sehr stimmungsvoll. Wir ließen die Boote nach und nach zu Wasser und nach einer kurzen Ansprache von Jürgen ging es dann auch schon zur Bootsbesetzung. Sitzt man sonst bei Wettkämpfen in miteinander (freundschaftlich) konkurrierenden Booten, so saßen wir heute bunt gemischt. Schon bei der Begrüßung der nach und nach eintrudelnden Paddler hatte man deutlich das tolle freundschaftliche, gar herzliche Verhältnis unter den Drachenbootverrückten u.a. aus Lübeck, Kiel, Eckernförde, Neumünster und natürlich Schellhorn und Preetz gespürt. Und somit war auch klar, dass man sich in den munter gemischten und zufällig zusammengesetzten Booten prima verstehen würde.

Jürgen, Raller sowie Johann gemeinsam mit Miriam steuerten die drei Boote. Der Plan war, zunächst im Langstreckenmodus ein paar Kilometer über den See zu machen und dabei das Fahren auf der Welle sowie einfach den zwischenzeitlich engen Bootskontakt zu spüren. Dies war sowohl für die Paddler als auch für die Steuerleute eine besondere Herausforderung, zumal man selten im Training die Möglichkeit hat, solche Situationen zu trainieren und diese meist direkt in den Wettkämpfen zu bewältigen hat.

Wir starteten im dichten Nebel, eigentlich wäre das etwas für unsere Sandbank-Spürnase Kirsche gewesen, doch durfte er sich dieses Mal auf der Schlagbank austoben und anderen das Steuern überlassen. Unsere Steuerleute setzten ihren Plan um, es übernahm immer mal ein Boot die Führung, während die anderen sich auf die Welle des Führungsbootes setzten. Es ist schon wirklich erstaunlich, wie kraftsparend man dann paddeln und trotzdem mit dem anderen Boot mithalten kann! Es bewahrheitete sich auch wieder Folgendes: Wenn man mit einem Boot auf dem Wasser ist, dann ist es Training, sind aber mehrere Boote gemeinsam draußen, dann ist es gleich ein Wettkampf – ob man will oder nicht! Und wenn die Boote ganz dicht nebeneinander fahren und es auch so manches Mal zum Paddelkontakt kommt, dann muss der eigene Steuermann gar nichts sagen, sobald man beim Nachbarboot die Aufforderung zu einer Druckphase hört, da gehen beide andere Boote sofort auch mit.

Nach dieser Spielerei auf dem See ging es dann nacheinander bei Wahlstorf in die Schwentine. Hier war es notwendig, etwas Abstand zum Vorderboot zu halten und gegen die Strömung besonders auf einen gemeinsamen Paddelschlag zu achten. Das lief hervorragend und machte richtig Spaß. Gerade für einige unserer Gäste war es die erste Drachenboot-Erfahrung auf der Schwentine und somit natürlich durchaus eindrucksvoll. Nach einer Pause bei schönstem Sonnenschein – hier wurden einige Handschuhe und Mützen abgelegt – ging es dann mit der Strömung auf der Schwentine zurück zum See. Auf den noch etwas breiteren Stellen der Schwentine kämpften zwei Boote schon wieder um die Führung, doch letztlich musste natürlich ein Boot den Druck rausnehmen und sich zurückfallen lassen, da es mit der Strömung an den schmalen Stellen schon mit einem Drachenboot schwierig genug ist, nicht in der Böschung zu landen. Natürlich ging alles gut und wir kamen sicher zurück auf den See, der mittlerweile ebenfalls im Sonnenschein lag.

Ähnlich wie auf der Hintour ging es auch auf dem Rückweg zur Freudenholmer Bucht wieder sportlich zu, die Situation in Langstreckenrennen wurde erneut erprobt und somit ging es schwungvoll zurück zum Verein. Das Wetter war ein Traum, die Sonne schien und an unserem Steg erwarteten uns schon die fotografierenden Vereinskollegen, die nicht hatten mitpaddeln können. Übrigens wurden wir auch auf der Schwentine bildlich festgehalten, Angelika hatte sich mit ihrer Kamera auf den Weg gemacht und in Position gebracht.

Wir holten die Boote aus dem Wasser, legten sie trocken und verstauten sie in der Scheune, und nachdem wir uns dann auch wieder umgezogen hatten, genossen wir das herrliche Frühlingswetter mit Grillwurst, Kartoffelsalat, einem fantastischen Kuchenbuffet und natürlich wohlverdienten Kaltgetränken. Nach dieser wunderbaren Trainingseinheit war das ein herrlicher Ausklang des sonnigen Wochenendes. Am frühen Nachmittag machten sich die ersten Paddler wieder auf den Heimweg, wir Capybaras begannen langsam mit dem Abbau und Aufräumen, Jürgen und Johann zog es noch einmal für ein paar Paddelkilometer im Einer aufs Wasser.

Was soll ich sagen... Es war ein wunderbares Trainingstreffen, das Paddeln hat riesigen Spaß gemacht, das Wetter war traumhaft – vom dichten Nebel bis zum schönsten Sonnenschein – und es war richtig toll, sich mit der großen Drachenboot-Familie zu treffen und gemeinsam diesen Tag zu gestalten. Vielen Dank an alle helfenden Hände! Und hoffentlich treffen wir uns bald alle wieder auf dem Wasser – wie und wo auch immer!